Gar nicht mehr lange, dann wird es „ernst“ mit dem Karneval: Die Prinzen und Prinzenpaare sind bereits vorgestellt, die Inthronisation ist früh im neuen Jahr, und von da an geht es Schlag auf Schlag bis zum Höhepunkt der närrischen Session, dem Rosenmontagszug. Der findet 2023 am 20. Februar statt und ist schon jetzt ein großes Thema für das Gocher Rosenmontagszugkomitee (RZK). Der Grund: Die Anmeldungen für Wagen und Fußgruppen sollten so langsam eintreffen, und insbesondere die Wagenbauer haben noch eine Hürde zu bewältigen: die TÜV-Abnahme ihres Gefährts.

Um es den Vereinen und sonstigen Gruppen einfacher zu machen, haben die Zugleiter Andreas Strötges und Stephan Joosten sich etwas ausgedacht: Es gibt einen Termin mit Heinz-Willi van de Loo vom TÜV Rheinland, der schon lange ehrenamtlich nach Feierabend die Anhänger und ihre Aufbauten überprüft. Diesmal haben die RZK-Männer eine Halle im Gocher Industriegebiet angemietet, in dem die Prüfung stattfinden soll. „Ich habe die bekannten Wagenbauer schon vor Wochen angeschrieben, leider haben sich bisher nur wenige zurückgemeldet“, sagt Strötges. Sein Angebot: Wer sich heute oder morgen noch meldet, kann sein Gefährt bei dieser Gelegenheit vorstellen. „Es werden feste Termine im Stundentakt vergeben, damit niemand zu lange Wartezeiten auf sich nehmen muss.“

Die Organisatoren von Rosenmontagszügen müssen die Sicherheit der Teilnehmer und Zuschauer so weit wie möglich gewährleisten. Deshalb ist es seit Jahren obligatorisch, dass der TÜV die Wagen abnimmt. „Reifen, Bremsen und Unterkonstruktion werden begutachtet, bei Anhängern, auf denen sich obendrauf Menschen aufhalten, gehen die Prüfungen noch weiter, da wird zum Beispiel geguckt, ob die Brüstungen hoch genug und stabil sind und auch, wie der Auf- und Abstieg geregelt ist“, weiß Strötges.

Einige Vereine haben ihre Anhänger noch vom vergangenen Jahr, in dem sie ja bis kurz vorher noch hofften, Karneval feiern zu können, fertig und gut verpackt irgendwo stehen, von vielen anderen wissen es die Organisatoren nicht. Da sie aber davon ausgehen, dass sich alle begeisterten Karnevalisten sehr auf die lange vermissten närrischen Zeiten freuen, gehen sie davon aus, dass es genügend Gruppen geben wird. Die bekommen vom RZK übrigens auch eine kleine Geldspritze. „Wir haben uns entschlossen, die einzelnen Gruppen für ihren Wagenbau und die Fußgruppen mit ihren großartigen Kostümen in der kommenden Session stärker finanziell zu unterstützen, denn die Aufwendungen werden für die Aktiven immer größer“, weiß der Zugleiter. Je nach Größe des Wagens beziehungsweise nach Größe der Fuß- oder Musikgruppe sind Unterstützungen vorgesehen. Auch in der Hoffnung, damit vielleicht neue Gruppen zu einer Teilnahme zu motivieren. Damit auch sie das wunderbare Gefühl kennenlernen, an Rosenmontag mittendrin dabei zu sein, sich selbst und anderen große Freude zu bereiten. Auf der Internetseite des RZK Goch sind die Anmeldevoraussetzungen bereits nachzulesen, es gibt auch ein Formular.

– Ein Beitrag von Anja Settnik für die Rheinische Post am 08.12.20222